Sonntag, 29. März 2015

5.Tag | Zu Gast bei den BriBri (1)

Heute hat es uns zum ersten Mal so richtig erwischt: als wir die Koffer zum Bootsanleger bringen setzt ein kräftiger Regenschauer ein. Ich habe Glück, die Reisetasche ist rechtzeitig in einer Mülltüte verpackt (Empfehlung aus den Reiseberichten) und ich bin einigermaßen trocken zum Frühstück gelangt. Genauso plötzlich wie der Regen eingesetzt hat, hört er auch wieder auf. Das Gepäck musste heute in aller Frühe auch noch für die nächste Etappe ganz besonders verpackt werden, denn die nächsten zwei Tage sind wir zu Gast bei den BriBri und jeder konnte nur einen Rucksack mit dem Nötigsten mitnehmen.

Nach dem Frühstück fahren wir also mit dem Boot zurück zum Bus und anschließend entlang der palmengesäumten Karibikküste Richtung Panama. Unterwegs machen wir noch einen kurzen Stopp an einer Bananenplantage.



Mit dem Bus erreichen wir schließlich den Fluss Yorkin, wo unsere "Taxis" schon warten: In typischen Indianerkanus geht es tief hinein in dichten Regenwald zum Dorf Yorkin im Talamanca-Gebirge. Der Fluss hat zur Zeit wenig Wasser und so müssen uns unsere Bootsführer über Kaskaden hinauf-hieven und schieben. Ich sitze im Boot und möchte am liebsten mit anpacken, so sehr muss sich unser Bootsführer ins Zeug legen, um uns fünf Touristen den Fluss hinauf zu bringen. Insgesamt eineinhalb Stunden benötigen wir bis zum Dorf. Die in einigen Reiseberichten beschriebenen Horrorszenarien (Starkregen, Krokodile und Kentern des Bootes) zum Glück blieben aus.



Am Flussufer des Dorfes erwarten uns einige BriBri-Frauen und führen uns anschließend zu den Hütten. Da wir für diese Etappe heute doch recht lange benötigt haben, wird es nun schon fast dunkel und es bleibt nicht mehr viel Zeit, sich häuslich einzurichten. Es gibt insgesamt zwei Unterkunftshütten für uns. Eine Unterkunft mit Doppelzimmern liegt in der Dorfmitte und wurde den Pärchen zugeteilt. Die Andere mit Vierbettzimmern liegt etwas weiter oben im Wald. Vier einfache Vierbettzimmer und vier einfache Bäder gibt es. Es ist alles sehr offen, die Betten sind mit Moskitonetzen abgehängt, Viehzeugs ist auf Anhieb erst einmal nicht zu erkennen. Nach dem alles für die Nacht bereit gelegt und verpackt ist, geht es mit Taschenlampen und Antibrumm ausgestattet zur Stribrawpa-Lodge, dem Haus der Frauen. Hier servieren uns unsere Gastgeber das typisch indianische Abendessen und berichten uns von ihrem Leben und diesem Projekt.
Später sitzen wir in unserer Hütte noch einige Zeit zusammen (in Taschenlampen-Lagerfeuerromantik), immer wieder unterbrochen um Kakerlaken, Spinnen oder Skorpione aus dem Blickfeld der sich bettfertig Machenden zu entfernen. Im Großen und Ganzen war die Anzahl aber weniger schlimm, als ich aufgrund der Reiseberichte befürchtet hatte. Ich bin zufrieden mit meinem Zimmer: mein Moskitonetz ist dicht und bisher war im Jungszimmer recht wenig Gekrabbel. In anderen Zimmern hängt z.B. ein Termitenbau direkt über dem Bett, ein Skorpion war hinter dem "Fenster" und Kakerlaken spielten Wettrennen. :)







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